Juli 2003
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Aktivitäten mit Gisela und Pico. Gisela und Pico bleiben bis zum 12. Juli bei uns. Meistens machen sich die beiden tagsüber selbständig und laufen bis in die entlegensten Winkel der Stadt. Zitat aus Pico's Munde: "So viel bin ich in meinem Leben noch nicht gelaufen". Dafür wird aber auch die Kondition besser in den Wochen hier in Sydney ;-) An den Wochenenden schwingen wir uns alle vier ins Auto und fahren in die Landschaft. Ein Wochenende in Peters und Claudias so geliebtem Kiama (südlich), und natürlich darf auch ein ausführlicher Besuch der Blue Mountains (westlich) nicht fehlen. Dort wandern Gisela und Pico von Govetts Leap bis zu Pulpit Rock, über einen Bachlauf, der 10 Meter weiter zu den Horseshoe Falls abfällt, entlang der Abbruchkante und weiter durch Eukalyptuswald (in den sonnigen Höhenlagen) und Regenwald (in den feuchten Bergeinschnitten). Wir sehen Adler und rot-blaue Papageien. Gekrönt wird der Nachmittag mit einem Picknick auf Anvil Rock mit 360° Blick über die Wildnis und Sydney in der Ferne. Wie alle unsere bisherigen Besucher können nun auch Pico und Gisela zuhause erzählen, daß sie einen echten Bushwalk gemacht haben.
Schwimmen. Durch Claudias Armbruch im Mai wurde ein verstärkter Drang ausgelöst, Schwimmen zu gehen. Die Bewegung tut einfach gut, und das Wasser hilft dabei, den linken Arm zu heben. Die Hauptschwierigkeit auch noch nach 3 Monaten. Doch nach einem langen Arbeitstag fällt es oft schwer, sich zu überwinden. Hier kommt die Psychologie ins Spiel: Zum einen ist es leichter, wenn beide schwimmen gehen, als einer alleine. Zum anderen schwimmen wir immer genau 10 Doppelbahnen, unabhängig vom Pool. Unser Pool zu Hause hat 25m Bahnen; macht also 500 Meter. Doch manchmal gehen wir auch ins Olympic Pool in North Sydney. Dort wartet ein Salzwasserbecken mit 50m Bahnen auf uns, geheizt, draußen, und direkt unter der Harbour Bridge gelegen. Leute, es gibt nichts Schöneres, als nachts im geheizten Salzwasser mit Blick auf die Harbour Bridge zu schwimmen! Peter gesteht es ein: Zum allerersten Mal in seinem Leben macht er 1000 Meter ;-)
Shadow, der kleine Shetland Sheepdog. Die anderen Deutschen, mit denen wir in Sydney oft zu tun haben, machen sich im Juli rar: Winter in Sydney ist die ideale Zeit für einen Besuch in der alten Heimat. Silvia ist auf Konferenzreise in Europa, Eric hat ein Projekt in Walldorf und wird von Bine begleitet, Matthias und Irina gehen in Urlaub. Stattdessen sagen die Aussies (echte und eingewanderte) dem Winter den Kampf an. Peta lädt zu einem großen Winter-BBQ ein, und Arlan bereitet uns dazu eine wunderbare Ocean Trout und zwei ganze Barramundi. Poppy geht weiterhin regelmäßig segeln mit neuer Crew. Mark und Erica sind vom Golden Retriever Maggie (vgl. Monatsbericht November 2002) angesteckt worden und auf den Hund gekommen. Mitte Juli kommt Shadow, ein kleiner Shetland Sheepdog, zu ihnen. Wir melden uns sogleich freiwillig für's "doggie sitting".
Erleichterung. Am Freitag, 18. Juli, fließen morgens Tränen: Tränen der Erleichterung. In der Physiotherapie wird Claudia's Arm massiert, gedehnt, gebogen, malträtiert. Und plötzlich läßt er sich ganz nach oben bewegen, wie es sich "gehört". Seit 3 Monaten hat sie nun eine steife Schulter, und immer war da die Ungewissheit, ob es (optimistisch) nur eine Frage der Zeit ist, bis die Bewegung wieder da sein wird oder ob die Schulter (pessimistisch) von nun an immer steif bleiben wird. Die Tatsache, daß der Arm schon vier Stunden nach der Physiotherapie nicht mehr ganz hoch geht, ist dabei egal: Es hat einmal geklappt, es wird wieder werden. Prompt gehen wir beide am Wochenende paddeln. Mitten im Winter schlagen wir in Bonnie Vale im Royal National Park unser Zelt auf und nehmen an einem Trainingswochenende des Sea Kayaker Clubs teil. Peter wird in verschiedene Rettungstechniken nach Kenterung eingeführt und dreht sich dabei ganz freiwillig auch mal auf die Unterseite des Kayaks, um sich aus dem Boot zu befreien und auf dem offenen Wasser einen "assisted re-entry" (d.h. Wiedereinstieg mit Hilfe durch zweites Boot) zu machen. Das ist so souverän, daß unser Trainer Andrew nachdem Peter wieder im Kayak sitzt ganz erschrocken-erstaunt ist, daß es das erste Mal für Peter war; dann hätten wir diese Übung in geschützterem Wasser gemacht.