Juli 2013
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Kindergeburtstag. Im Juli geht das Deutschland-Abenteuer für Peter schon wieder zu Ende. Wie schnell die Zeit in der "alten Heimat" vergangen ist! Am Tag vor der Abreise gibt es aber noch eine Party. Ehrlicherweise muss gesagt werden, dass die zu Ehren von Niklas und Jonas ausgerichtet wird. Die beiden haben es dankenswerterweise nämlich so eingerichtet, dass ihr 5. Geburtstag gerade noch in die Anwesenheit ihres Papis fällt.
Im April hatten wir den Karlsruher Turnverein (KTV), Abteilung Paddeln, erwähnt, dem Claudia beigetreten war, und sein idyllisch in den Karlsruher Rheinauen gelegenes Vereinsheim. Dorthin laden Niklas und Jonas die Liebsten ihrer Kindergartenfreunde ein. Da auch die jeweiligen Eltern mitkommen, reden wir ein klitzekleines Bisschen mit ... Extra angereist sind außerdem Oma Elke und Opa Siegfried sowie Tante Petra. Und aus der Umgebung kommen Peters Geschwister Anne und Christian mit "Anhang" — für Peter eine schöne Gelegenheit, allen persönlich Tschüss zu sagen.
An diesem Tag wird nicht gepaddelt. Aber auch so wird keinem langweilig. Niklas und Jonas sind ohnehin "durch den Wind" an diesem Tag, an dem sie allein im Mittelpunkt stehen und jede Menge Geschenke auszupacken sind. Die Kinder, so etwa 20 an der Zahl, nutzen die Freiheit und die Spielmöglichkeiten, die das sichere KTV-Heim mit den Wiesen drumherum bietet. Und die Eltern, nun, die versuchen, ihren Nachwuchs unter Kontrolle zu halten.
Als alle ordentlich Kalorien verbrannt haben, wird der Grill angeschmissen. Und zünftig mit Würstchen, Salaten, Limo und Bier geht der Nachmittag in seine zweite Runde, die erst am Abend ausklingt.
Rückkehr nach Australien. Einen Tag nach dieser Party fliegt Peter zurück nach Down Under. Wie die Zeit verflogen ist! Längst nicht alles, das geplant gewesen war, ist realisiert worden. Viel öfter noch hätte er die lieben alten Freunde und die Familie sehen wollen. Der Abschied fällt entsprechend schwer. Doch nur etwa 24 Flugstunden und 17000 Kilometer später ist jegliche Sentimentalität in den Hintergrund gedrängt dank der aufregenden Veränderungen, die in Sydney auf ihn warten: Ein neues Haus in einer ungewohnten Gegend! Es bleibt kaum Zeit zur Eingewöhnung, zuerst muss alles gewischt werden. Denn nur 2 Tage nach der Ankunft steht der Möbelwagen vor der Tür, warten 237 Kisten und andere Einzelposten darauf, ausgepackt und an den richtigen Flecken gestellt zu werden.
Da Peter nur wenige Tage freigenommen hat, das Auspacken also "nebenbei" geschieht, wird die Zeit ohne Familie nicht langweilig. Und dann gilt's ja außerdem noch, die neue Umgebung kennenzulernen! Ab und zu gönnt er sich ein Abendessen im Collaroy Beach Club mit Blick über den Strand und die Küstenlinie entlang. Und dann schafft er es doch tatsächlich, sich morgens lange vor Sonnenaufgang aus dem Bett zu quälen, um rechtzeitig zur Morgendämmerung am Strand zu sein! Es entstehen Fotos wie die nebenstehenden der Rock Pools in Collaroy und Narrabeen.
Die ersten Freunde schauen vorbei und besichtigen unser neues Haus, das langsam zu einem Zuhause wird. Trotz der 237 Einzelposten, das neue Haus ist so groß und hat so viele Außenbereiche, dass nicht einmal jeder Raum, jede Terrasse gefüllt wird. Peter muss erst noch losziehen, Möbel zu kaufen. Niklas und Jonas alte Betten zum Beispiel waren beim Auszug aus Turramurra verkauft worden, da sie ihnen nun ohnehin zu klein werden würden. Sie werden ersetzt durch zwei Hochbetten mit Kommoden und Schreibtisch darunter. Kaum ist Peter fertig mit dem Auspacken von etwa 100 Kartons, werden daher 12 weitere angeliefert, die im Laufe eines Wochenendes auf wundersame Weise zur Einrichtung zweier Kinderzimmer werden.
Irgendwann hat Peter die Faxen dicke und kann keine Kartons mehr sehen. Auf eBay werden die leeren Pappen auf die Schnelle verkauft, ganz knapp ehe Ende August, sieben Wochen nach Peters Ankunft, auch Claudia, Niklas und Jonas heimkehren. Eine Punktlandung: Peter ist gerade mit allem Notwendigen fertiggeworden: In unser neues Haus zieht Leben ein, und es dauert nicht lange, ehe es unser Zuhause ist. Aber das gehört ja gar nicht mehr in den Juli-Bericht ...
Goldhochzeit. Im Januar hatten wir, ohne dass dies im Monatsbericht erwähnt worden wäre, die Goldhochzeit von Peters Eltern Gisela und Pico feiern können, die zu jener Zeit zu Besuch aus Florida angereist waren. Im Juni feierte Peter seinen 50sten — nach vielen Jahren die erste Geburtstagsfeier im Kreise unserer Familien und vieler alter Freunde. Das Timing unseres Deutschlandaufenthalts ist so ausgeklügelt, dass wir auf der "Zielgeraden" einen weiteren besonderen Tag mitnehmen: die Goldene Hochzeit von Claudias Eltern Elke und Siegfried.
"Wir" ist nicht ganz richtig. Denn Peter ist zu diesem Zeitpunkt Mitte Juli bereits wieder in Sydney gelandet. Claudia, Niklas und Jonas aber feiern kräftig mit. De facto ist Claudia sogar in die Organisation der Festivitäten involviert: Ein paar Tage vor der Feier mit Freunden und Verwandten wird der eigentliche Ehrentag im kleinen Kreise begangen. Und hierzu hat Claudia Übernachtung und Programm in Essen organisiert. Essen? Ja, auf das Ruhrgebiet war die Wahl gefallen, als Ausschau nach einem Ziel für einen Kurzurlaub gehalten wurde. Die Entfernung zu Elkes und Siegfrieds Heimat ist nicht groß, und das Ruhrgebiet ist für alle ein relativ unbekanntes Terrain. Alle, das sind die beiden Jubilare, Claudias Schwester Petra, und eben Claudia mit unserem Nachwuchs.
Essen hat allerlei zu bieten. Insbesondere ein "Abstieg" in eine der stillgelegten Zechen ist ein Erlebnis für Klein und Groß. Für Niklas ud Jonas ist dies innerhalb weniger Wochen der zweite Besuch eines Bergwerks — nicht schlecht für zwei Fünfjährige! (Die erste Stollenerkundung war übrigens im Deutschen Museum in München.)
Die "offizielle" Feier am folgenden Wochenende im Schloss zu Schieder ist für unsere drei Australier dann die perfekte Gelegenheit, nochmals die erweiterte Familie zu sehen, zugleich aber auch schon ein erstes Mal Abschied zu nehmen. Der Weg führt Claudia, Jonas und Niklas kurz darauf wieder nach Karlsruhe, wo auch für sie das Ende unseres Deutschlandabenteuers näher und näher rückt.