Oktober 2013
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Nippers. "Nippers" sind eine australische Institution — genauso wie die Surf Life Saving Clubs (SLSC), die sie ausrichten. Die SLSC sind die Vereinigungen der Rettungsschwimmer, und ihre Vereinsheime entlang der Küstenlinie bilden die Mittelpunkte des Strandlebens. Dort gibt es i.d.R. Umkleiden und Toiletten, Rettungsschwimmer lümmeln im Schatten der Balkone und unterhalten sich mit den Strandbesuchern. Oben im Vereinsheim sitzen die Senioren unter Dutzenden an den Wänden hängenden Plaketten und Auszeichnungen und tauschen Erinnerungen aus an die guten alten Zeiten, als man Hilfesuchende noch mit dem Surfbrett oder Ruderboot an Land holte statt mit dem Jetski oder Außenbord-betriebenen Schlauchboot. Allein an "unserem" Strand, Narrabeen Beach, gibt es auf 4 1/2 Kilometer Länge 4 solcher Clubs.
Nippers ist das Ausbildungsprogramm für den SLSC-Nachwuchs. Zwar werden sich aus der Schar der vielen Teilnehmer eines Tages tatsächlich die Rettungsschwimmer rekrutieren, die wochenends die Strände patroullieren. Aber die Mehrzahl bekommt einfach nur eine Einweisung in das Leben am und mit dem Meer. Zum Beispiel paddeln die Jugendlichen in kleinen Wettbewerben auf dem Bauch auf dem Surfbrett liegend hinaus zu Wendebojen und wieder zurück an Land. Sie lernen über Gezeiten und die potentiell gefährlichen Strömungen ("rips"). Die Allerjüngsten — Nippers stehen Kindern ab 5 Jahren bis ins mittlere Teenager-Alter offen — beschränken sich auf Strandaktivitäten wie etwa um die Wette durch den Sand rennen.
Für die Eltern, die übrigens aufgefordert sind zu helfen, Zeiten zu stoppen, Getränke zu verteilen, Sonnencreme aufzutragen, sind die SLSC ein Treffpunkt und eine Möglichkeit, neue Kontakte und vielleicht Freundschaften zu knüpfen. Genügend Gründe für uns, Niklas und Jonas anzumelden.
Mitte Oktober ist es dann soweit: Mit den steigenden Temperaturen beginnt die Nippers-Saison. Niklas und Jonas tragen stolz ihre rot-schwarz gestreiften Badehosen und roten Langarmshirts mit dem Logo des Collaroy SLSC zur Schau. Foto wie immer nebenan.
Höher als der Fernsehturm
Harbour Bridge blau-gold
Harbour Bridge rot-lila
Harbour Bridge unsichtbar
Fleet Review. Am 4. Oktober 1913 liefen zum ersten Mal Schiffe der australischen Marine in Sydney Harbour ein, ein Meilenstein in der Geschichte der damals noch ganz jungen Nation. 100 Jahre später wird dies gewürdigt in einer Veranstaltung, die sich über eine Woche hinzieht und neben historischen Schiffen auch Kriegsschiffe 40 anderer — wir nehmen an freundlich gesonnener — Nationen zur Schau stellt.
Wir vier nehmen uns einen Nachmittag frei, um in Darling Harbour die alten Segelschiffe zu bewundern, die dort versammelt liegen. Tags darauf laufen die Kriegsschiffe der an der Veranstaltung beteiligten Nationen in den Hafen ein. Da sind wir allerdings nicht dabei.
Sehr wohl dabei sind wir aber beim Höhepunkt der Woche, der großen Parade aller beteiligter Schiffe. "Wie immer" bei solchen und ähnlichen Ereignissen auf dem Wasser gesellen sich unzählige private Boote dazu und umrahmen das Spektakel. Aus England ist Prinz Harry angereist und führt in weißer Parade-Uniform — ein interessanter Kontrast zu seinem Rotschopf — den Konvoi der Schiffe an. Während der arme Harry aber die ganze Zeit stehend auf der Brücke eines Schiffes verbringen muss, haben wir uns einen schönen Sitzplatz am Hafen für unsere Picknickdecke ausgesucht. Gut so, denn diese Veranstaltung erfordert jede Menge Sitzfleisch. Geht sie doch bis in den späten Abend, weit nach Sonnenuntergang, als ein Feuerwerk die ereignisreiche Woche abschließt. Die Fotos sprechen für sich.