September 2005

Bilder anklicken, um ein Vollbild zu sehen.

Glas und Stahl: Dach des Pariser Ostbahnhofs Gare de l'Est

Claudia in Europa. Eine Fachkonferenz führt dazu, dass Claudia auch in diesem Jahr wieder nach Europa kommt. War letztes Mal London ihr erstes Ziel, ist es diesmal Paris. Claudia kennt die Stadt wie ihre Westentasche, war sie doch während ihres Studiums Reiseführerin für Paris, und auch ihr MBA-Studium hatte sie dorthin geführt. Umso überraschter ist sie, sich dort "wie daheim" in Sydney zu fühlen: Kaum ist sie gelandet und streckt ihre Beine während eines Spaziergangs, hoppeln ihr die ersten Wallabies über den Weg. Die dürfen in dem kleinen Zoo, der dem Park gegenüber Claudias Hotel angeschlossen ist, frei herumlaufen. Ihr nächster Weg führt Claudia hinunter an die Seine, wo just an diesem Vormittag ein Kajakrennen stattfindet!

Claudia versucht an jedem Tag, inmitten ihres engen Terminplans ein paar Stunden zu finden, um auf den Spuren ihres "früheren Lebens" zu wandeln. Dies und die Konferenz lassen die Zeit in Paris wie im Fluge vergehen. Noch kurzweiliger ist der anschliessende Aufenthalt in Deutschland, wo sie auch etwas Urlaub nimmt. Besuche bei Freunden und Familie lassen den Wunsch aufkommen, noch ein paar Tage dran zu hängen. Aber die Pflicht in Form von wissenschaftlichen Kontakten ruft. Und ausserdem ist da ja noch der elterliche Keller, in dem wir vor Jahren Bücher und vieles mehr eingelagert hatten, und der nun aufgeräumt werden muss. Claudia packt einige Kisten und verschifft sie nach Down Under. Und wenige Tage später macht auch sie sich wieder auf den Weg dorthin, wo sie schon sehnlich erwartet wird, denn ... — nun, dieses "Geheimnis" lüften wir im nächsten Bericht :-)

Ein Rugby-Spiel hinterlässt Spuren

Go, Tigers, go! Was man nicht alles auf sich nimmt, um ein echter Aussie zu werden... Selbst die Rugby-Regeln haben wir nun halbwegs verinnerlicht. Und das ist gut so, denn in 2005 schafft es das liebevoll "Tigers" genannte Team aus Sydneys Inner West, den zentrumnahen Stadtteilen westlich der Innenstadt, überraschend ins Grand Final der National Rugby League. Inner West, das bedeutet auch und vor allem "unser" Balmain. Und entsprechend präsentiert sich das Viertel: Die Hauptstraße Darling Street ist mit schwarzen, weißen und orangefarbenen Farbtatzen auf den Gehwegen übersäht. Und Geschäfte, die nicht mindestens ein Tiger-Shirt oder anderen Fan-Artikel in der Auslage platziert haben, laufen Gefahr, boykottiert zu werden. Auch Hunde in Tiger-Shirts werden gesehen, ganz zu schweigen von Tiger-Makeup, das Kinder stolz zur Schau stellen.

Am Abend des Spiels, das ehrlicherweise Anfang Oktober stattfindet und daher in diesem Bericht streng genommen nichts zu suchen hat, sind die Straßen ausgestorben wie in Deutschland zum Fußball-WM-Endspiel. Dafür drängen sich in den Pubs die Menschen vor Dutzenden von Bildschirmen. Peter erlebt hautnah mit, wie die Tigers die North Queensland Cowboys mit 30 zu 16 besiegen und damit vermutlich — jedenfalls gemessen an den Jubelchören und Hupkonzerten — einen Riesenschritt Richtung Ehrenbürgerschaft machen.

Nein, keine Aussie-Sheila! Irina führt ihr Dirndl aus.

Oktoberfest. Jedem von Euch dürfte das Klischee bekannt sein, was uns Deutschen im Ausland voraus eilt: Wir essen alle Sauerkraut, tragen Lederhosen und hören mit Vorliebe Humpa-Musik. Ende September wird dieses Bild wieder aufgefrischt. Wie das große Vorbild in München findet da nämlich auch hier in Sydney ein Oktoberfest statt! Und Peter macht sich mit den "Brownys", Irina und Matthias, Maya und Max, auf den Weg zum Festzelt. Irina war von Matthias noch gedrängt worden, auch ja ihr Dirndl zu tragen. Was sie ihm während der Fahrt kräftig unter die Nase reibt, denn sie befürchtet, die einzige in solcher Kleidung zu sein. Doch weit gefehlt! Im Festzelt werden stolz Dirndl und Lederhosen, Schürzen und Gamsbart zur Schau getragen. Und unter T-Shirts mit dem Bundesadler wölben sich fassähnliche Bierbäuche. Das Engagement des ausrichtenden Vereins Concordia soll hier keinesfalls abgewertet werden. Doch wir alle ertappen uns dabei, dass wir im Bierzelt sitzend unsicher nach links und rechts schauen, so als wollten wir beteuern: "Nein, nicht alle Deutschen sind so!" Jedenfalls schmecken Haxe, Kassler und Bier, und einmal in drei Jahren darf man ja in diese Scheinwelt eintauchen.

Schwänzchen in die Höh'

Hervey Bay Wochenende. Mitte 2005 wird der Flugplatz in Hervey Bay an Queenslands Fraser Coast modernisiert. Die "großen" Fluglinien Virgin Blue und Jetstar, eine Qantas-Tochter, nehmen dies zum Anlass, ihre neuen Städteverbindungen mit Sonderpreisen auf den Markt zu werfen. Wir schlagen frühzeitig zu und sichern uns Plätze. Denn nach unserem Fraser Island Trip im September 2004 wollen wir Buckelwale nun auch einmal von der Plattform eines Ausflugsboots sehen. Und wir werden nicht enttäuscht, siehe Bild. Neben den Giganten der Meere stehen lange Strandspaziergänge, Schwimmen im Meer — es ist hier, gut 1.000km nördlich von Sydney, schon merklich wärmer — und der Besuch der Rumbrennerei in Bundaberg auf dem Programm eines erholsamen, verlängerten Wochenendes. Weitere Fotos in unserer Bildergalerie Hervey Bay Wochenende