April 2006

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Panorama-Foto: "Hätten wir doch paddeln gehen sollen?"

Osterausflug mit dem Fahrrad. Als wir vor vier Jahren nach Sydney umzogen, hatten wir natürlich unsere Fahrräder mitgenommen. In der Erwartung, sie hier — wie aus Deutschland gewohnt — als tägliches Fortbewegungsmittel und in der Freizeit benutzen zu können. Aber Pustekuchen: Auch wenn die Australier dies heftig bestreiten werden: Fahrradfahren ist in Sydney kein Vergnügen. Zumindest nicht, wenn man die hohe Messlatte anlegt, die man aus Deutschland mit seinen Radwegen, Fernwanderwegen etc. gewohnt ist. Hier nutzt kaum jemand das Rad auf dem Weg zur Arbeit, es parken keine Heerscharen am Hauptbahnhof. Und als Sportgerät wird es entweder im Gelände benutzt oder als Rennrad auf dem Highway. Ja, Highway, Ihr habt richtig gelesen ...

Vereinzelt gibt es sie aber doch, die "guten" Radtouren. Man muß nur davon wissen. Kevin und Sue kommen auf die Idee, über Ostern im Gebiet der Myall Lakes Rad zu fahren. Und wir sind natürlich dabei. Die Tour beginnt mit einer Fährüberquerung von Port Stephens (das wir vom Kajaken hinlänglich kennen) und führt uns dann zwischen Seenplatte und Meer etwa 35 Kilometer gen Norden. Natürlich unterbrochen von Abstechern links in den Urwald und rechts hinauf auf die Dünen, siehe Foto. Übernachtet wird auf genau dem Campingplatz, an dem wir vor Jahren unsere erste Camping-Erfahrung sammelten (vgl. Monatsbericht Januar 2003). Nur darf's diesmal, als Belohnung für unseren Allerwertesten, eine Hütte statt Zelt sein ...

(Scheinbare) Unschuld in Person: Hans Nr. 1 in unserem Baum

Hans(ens). Wenn die Frage nach dem typischsten aller australischen Vögel aufkommt, wird mit ziemlicher Sicherheit der Kookaburra genannt. Er ist es, den man in der Form von Kühlschrankmagneten oder als Handpuppe findet und der eines der Olympia 2000-Maskottchen war. Und (unter anderem) er ist es auch, der uns morgens mit seinen charakteristischen Lauten aufweckt. Wie die klingen? Nun, obwohl der Kookaburra nur in Australien zu finden ist, hat er dennoch einen deutschen Namen: Lachender Hans. Das sagt alles ...

Trotz des allgegenwärtigen Lachens um unser Haus herum konnten wir Kookaburras selten nahe unseres Grundstücks sehen. Warum? Wir wissen es nicht. Ganz bestimmt nicht, weil die Vögel schüchterne Gesellen wären. Mitte April aber sitzen auf einmal drei Exemplare auf dem Angophora-Baum in unserer Einfahrt. Claudia holt Salamischeiben und beginnt die Hansens zu füttern. Auf Fleisch fliegen Kookaburras nämlich. Diese Erfahrung hatte Claudia schon einmal (leidvoll) gemacht, als ein Kookaburra, während sie am Klönen war, ihr den Fleischklops aus dem Hamburger-Brötchen in ihrer Hand klaute. Die gefiederten Gesellen, Eisvögeln nicht unähnlich — wenn auch mit 25-30 cm viel größer —, haben es faustdick hinter den Ohren. Obwohl sie so süüüüüß aussehen ...

Auf dem Weg von den 70ern nach 2006...

...fast angekommen.

Kräftig eingeheizt. Diese Episode ist gewissermaßen die Fortsetzung der eBay-Story vom letzten Mal. Ihr erinnert Euch? "[...] Mit Holzbalken ein Gerüst bauen, mit Rigipsplatten verschalen, wochenlang die Fugen glätten und den Gipsstaub in der Wohnung verteilen, ganz am Schluss endlich streichen. [...]" Was noch dazu kam: Dacharbeiten. Den Abzug des Ofens haben wir auch selbst durch unser Dach gezogen und die Nahtstellen abgedichtet. Ob es wirklich dicht ist? Seitdem hat es noch nicht geregnet!

Jedenfalls wollen wir Euch das Ergebnis nicht vorenthalten. Auch wenn noch Vorhänge und Stehlampen fehlen — sieht es nicht toll aus? Und morgens ist immer schon eingeheizt, wenn wir unwillig aus dem Bett kommen. Stichwort: Programmierbare Feuerstelle. Ob der alte Kupferkamin dieses Feature auch gekannt hätte?

Nachdem wir die dicken, alten Vorhänge herausgerissen — und natürlich auf eBay versteigert — hatten, hallte jedes Wort. Erste Schnellmaßnahme: Peter bekommt ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk in Form von zwei Bildern auf Leinwand. Und nutzt gleich die Gelegenheit, das vierte und letzte Halogenlicht für diesen Raum in unsere Decke zu bohren, schön mittig zum Segelbild, siehe Photo. Seitdem diese Schallschlucker an unseren Wänden hängen, ist nicht nur das Auge angetan, sondern auch das Ohr.