Juli 2006
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Camping in The Basin. The Basin ist der Name des offiziellen Campingplatzes im Ku-ring-gai Chase National Park in Sydneys Norden. Wer nun beim Stichwort 'Campingplatz' aber an Wohnwagen, Ferien-Bungalows, kleinere Läden, Einrichtungen für Geschirrspülen und Wäschewaschen denkt, irrt. The Basin ist mehr oder weniger eine gerodete Wiese, die sanitären Anlagen beschränken sich auf Toiletten und kalte Duschen.
Nichtsdestotrotz (oder gerade deshalb) hat The Basin seinen besonderen Reiz: zum einen ist der Flecken nur für Wanderer oder vom Wasser kommend — z.B. mit der Fähre — zugänglich. Zum anderen ist die Landschaft drumherum atemberaubend. Auf der anderen Seite des Wasserarmes, Pittwater, zieht sich die lange Landzunge Palm Beach mit ihrem Leuchtturm an der Spitze. Und im Rücken hat man den ansteigenden Nationalpark mit seinen Sydney Sandstone-Felsen und Eukalyptusbäumen. Des Nachts rennen Wombats, Possums oder Wallabies zwischen den Zelten umher.
Für Claudia und Peter ist The Basin ausserdem der Campingplatz, an dem sie ihr erstes richtiges Camping in Australien erlebten. Kaum verwunderlich daher, dass wir beide, als unser Seekajaker-Club einen Paddeltrip dorthin anbietet, nicht nein sagen können und uns einbuchen. Trotz Winters, trotz kalter Duschen. Und wir werden nicht enttäuscht: Nette Paddelfreunde zu treffen, den Nationalpark vom Wasser aus zu erkunden, zur Mittagszeit Sandwiches auf einsamen Stränden zu essen, einen Becher Rotwein am Lagerfeuer zu geniessen, ehe man sich todmüde im Zelt breit macht — das alles kann auch die kälteste Dusche nicht trüben.
Neues von der Renovierungsfront. Das Schlafzimmer wird nach 6 Wochen fertig gestellt. Auch wenn die Fotos nebenan hauptsächlich neue Farbe zeigen, war das Schlafzimmer nach dem Wohnzimmer die zweite grosse Renovierungsfront. Wir haben einen Durchbruch zum Zimmer nebenan geschlagen und den bisherigen Eingang dieses Zimmers verschlossen. Das bedeutet mal wieder viel Arbeit mit Fachwerkgerüsten, Gipsplatten, Metallkanten, Flüssiggips und Schmirgelpapier. Der Gipsstaub verteilt sich im ganzen Haus, setzt sich in den Nasen fest. Mit verlegten Türen mussten natürlich auch die Lage der Lichtschalter angepasst werden. Also schauen wir mal in das Detail: Lichtschalter hängen am Stromkabel; um eben dieses in einer existierenden Wand zu verlegen, haben wir vom Dachboden aus mit einem sehr, sehr langen Bohrer Löcher in die Querbalken zwischen den Gipsplattenwänden gebohrt und dann mit viel Geduld das Kabel eingefädelt. Pro Lichtschalter gehen dabei locker 2 Stunden drauf. Zudem haben wir alte Telefonleitungen entfernt — braucht man heute nicht mehr, weil alles kabellos ist— und neue Steckdosen verlegt. Pro Steckdose brauchten wir ebenfalls bis zu 4 Stunden. Alte Lampen und zugehörige Kabel entfernen (siehe oberes Bild: Lampen unter dem mittleren Balken, Wandeinlaß und Steckdose), alte Deckenleuchten ausbauen, zugipsen, neue Halogenleuchten in die Decke bohren, und konnektieren. Nach all dieser Arbeit ist das Streichen eine Kleinigkeit. Und dann kommt das Beste: Ein neuer Teppich und neue Vorhänge (einheitlich im ganzen Haus)! Fehlt nur noch, den Raum nebenan zu einem begehbaren Kleiderschrank zu machen (siehe dazu den Monatsbericht August 2006).
Frühstück in Dee Why (oder: Ein Morgen am Strand). Im Juli ist es kalt in Sydney, und wir sind erschöpft von den Hausumbauten. Daher machen wir an einem Sonntag mal was "ganz Normales": Wir treffen uns mit Freunden auswärts zum Frühstück. Dieses "Auswärts" ist Dee Why, einer der uns nächstgelegenen Strände. An einem Sonntag um 8:30 dort zu sein bedeutet allerdings, den Wecker zu stellen und dann schlaftrunken das Haus zu verlassen. Kaum jedoch sind wir dort, als alle Müdigkeit verfliegt und wir den Strand im Winter geniessen. Völlig überraschend für uns hat das Meer an diesem Tag viel Dünung, und wir sehen zum allerersten Mal, daß die sogenannten "Surfboats", die es hier an jedem Strand gibt und die Teil der australischen Lebenskultur sind, auch tatsächlich surfen können. Wehe, ihnen kommt jemand in die Quere...!
Fingal Bay-Wochenende. Das Surfen mag zur australischen Kultur gehören, erfunden haben es die Menschen aber nicht. Ein Wochenende entkommen wir nach Fingal Bay, mieten uns in eine Cabin auf dem Campingplatz ein (schön einfach, wir brauchen ein wenig Ruhe!), und verbringen das Wochenende damit, mit Kevin und Sue die diversen Strände auf und ab zu laufen. Zwischen zwei Stränden kraxeln wir gerade über die dazwischen liegenden Felsen, als die Delphine kommen. Delphine sind immer schwer zu zählen, da man nie weiß, ob die Rückenflosse, die an einer Stelle zweimal kurz hintereinander auftaucht, zu einem, oder zu zwei verschiedenen Tieren gehört. Diese Gruppe ist jedenfalls groß, mehr als 12 Delphine. Sie lassen sich in den Wellen treiben und die menschlichen Surfer, die nicht weit entfernt sind, wie schlechte Kopien aussehen ...