Februar 2007

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Belohnung nach der Strapaze

Gisela und Pico. Nach 3 1/2 Jahren "Abstinenz" kommen Gisela und Pico zu Besuch. Wir erinnern uns an Picos Kurzzusammenfassung des letzten Besuchs, "So viel bin ich in meinem Leben noch nicht gelaufen", und machen genau dort weiter, wo wir damals aufgehört hatten. Die beiden sind kaum gelandet, als uns eine erste Wanderung in den Ku-ring-gai Chase Nationalpark führt. Vom Aussichtspunkt bei West Head geht's gute 150 Höhenmeter steil hinunter an einen der unbekannten Ministrände Sydneys. Das Picknick dort unten ist dringend notwendig, um den Aufstieg zu schaffen. Gisela hat die falschen Schuhe an und wird die nächsten Tage über Blasen klagen. Am Ausflugstag selbst lassen wir es uns aber noch gut gehen bei Eiskaffee bei Cottage Point, einem der abgelegeneren Stadtteile der Stadt. Die Häuser liegen traumhaft schön im Nationalpark, Regenwassertanks ersetzen die Kanalisation, und Sonnenkollektoren oder Aggregate sorgen für Elektrizität. Immerhin, eine Straße gibt es — zur Stadtmitte ist's außerhalb der Hauptverkehrszeit wohl eine knappe Stunde. Wir kommen zum Schluß, dass wir mit Turramurra besser liegen.

Queen Mary II und Harbour-Brückchen

"Etwas" später: Die QE2

QE2 und QM2. Außer oben erwähnter Wanderung — und weiteren, die noch kommen werden; davon später mehr — haben wir natürlich mehr an Unterhaltungsprogramm für unsere beiden Floridaner geplant, ohne Rücksicht auf Kosten oder Aufwand ;-) Wenige Tage nach Ankunft von Gisela und Pico kommt es zum Treffen der beiden "großen alten Damen" der Kreuzschifffahrt in Sydney: Die Queen Mary II trifft ihr Schwesterschiff Queen Elizabeth II. Zuletzt gab es so ein Treffen während des 2. Weltkriegs (damals waren's natürlich noch die gleichnamigen Vorgängerinnen der heutigen Schiffe). Ging es seinerzeit unter größter Geheimhaltung über die Bühne — die Schiffe waren als Truppentransporter eingesetzt —, ist das 2007er Wiedersehen ein Medienspektakel. Und so kommt's, dass geschätzte 200.000 Sydneysider die Ankunft der QM2 mit Sonnenaufgang oder der QE2 kurz vor Sonnenuntergang vom Ufer aus verfolgen. Claudia und Peter erleben beides mit, Gisela und Pico gönnen sich nur die "Abendveranstaltung": Wiederum mit Picknickkorb ausgestattet, sitzen wir an Bradley's Head, geniessen die Stimmung (und den Weisswein) und bestaunen, wie man ein Schiff dieser Größenordnung einparkt.

Die QE2 bekommt übrigens den "feineren" Liegeplatz, an Circular Quay gegenüber der Oper. Die QM2 ist dafür zu gross, passt auch nicht unter der Harbour Bridge hindurch, um an die anderen Passagier-Terminals zu gelangen. Sie liegt daher im Marine-Sperrbezirk bei Garden Island, im 2. Foto am linken Bildrand zu erahnen.

Wir geniessen noch das Feuerwerk, das die Cunard-Reederei zur Feier des Tages schmeisst, ehe wir uns auf einen Nachhauseweg machen, der dank des ausgebrochenen Verkehrschaos doppelt so lange dauert wie sonst ...

10 Eier — und das Resultat!

Paffchens. Nach unserem Monatsbericht November 2006 fragten viele von euch, was denn aus den Eiern geworden sei, die Paff, unser Wasserdrache, seinerzeit im Garten verbuddelt hatte. Nun, ganz genau wissen wir's nicht. Aber das bisschen, was wir mitbekamen, wollen wir Euch nicht vorenthalten.

Viermaliges Nachschauen am Tag war nicht genug, dem Schlüpfen der kleinen Drachen beiwohnen zu können. Klar, der Tag hat 24 Stunden, und wir hatten das Nest nur für Minuten im Auge. Aber immerhin läuft Peter eines Spätnachmittags, als er nach Hause kommt, auf der Terrasse vor der Küchentür ein Mini-Wasserdrache von etwa Zeigefingerlänge über den Weg. Schon erstaunlich, wie der die 14 Stufen Höhenunterschied vom Nest aus überwunden hatte. Kurz darauf klärt er Peter über seine akrobatischen Fähigkeiten auf, als der nämlich seine Kamera holt. Anscheinend fotoscheu springt der Winzling in einem gewaltigen Satz vom Deck aus in die 1 1/2 Meter tiefer liegenden Büsche und ward nicht mehr gesehen.

Eine gute Woche später haben wir beide das Glück, ein Geschwisterchen zu entdecken. Wo? Munter Bahnen schwimmend in unserem Pool! Etwas in Panik, dass dieser Geselle — nicht viel größer als oben erwähntes Exemplar — Schwierigkeiten haben könne, aus dem Becken wieder an Land zu kommen, holen wir den Häscher und angeln ihn heraus. Diese Fürsorge dankt uns unser kleiner Freund in gleicher Weise wie Paffchen Nummer 1: Mit ein paar gewandten Sprüngen bringt er sich "in Sicherheit" und verschwindet im Nationalpark. Peter hatte ihn aber zuvor — aus Erfahrung wird man klug — noch auf "Zelluloid" gebannt, ehe der Häscher zum Einsatz kam.

Nur was aus den anderen acht Eiern geworden ist, das wissen wir noch immer nicht ...

Blick von Tomaree Head nach Fingal Island

Port Stephens. Zurück zum Unterhaltungsprogramm für Gisela und Pico. Am Wochenende nach ihrer Ankunft machen wir uns auf den Weg nach Port Stephens, zwei Autostunden nördlich von Sydney und eifrigen Monatsberichtlesern mittlerweile ein Begriff. Dort, wo Claudia und Peter sonst paddeln, gehen wir's diesmal gemütlicher an. Auch wenn Gisela und Pico sicher ein anderes Attribut verwenden würden ;-) Denn Wandern spielt wieder eine Rolle, diesmal ein ausgiebiger Strandspaziergang bei Fingal Bay. Und während Gisela und Pico sich davon erholen (und einen Aperitif auf einer Picknick-Bank am Strand nehmen), erklimmen wir beide noch die 165 Höhenmeter von Tomaree Headland am südlichen Eingang in die Bucht. Der Blick ist spektakulär!

Gisela und Pico werden während ihres 2007er Besuchs Sydney verlassen und Australien auf eigene Faust erkunden. Daher bekommen sie jede Menge Tipps und eine Schnelleinweisung in Australien-Besonderheiten. Eine davon ist der RSL, Returned and Services League: Nach den Weltkriegen wurden diese Treffpunkte für Kriegsheimkehrer und Daheimgebliebene flächendeckend eingerichtet, um die Re-Integration zu erleichtern. Heute bieten diese Clubs immer noch die wöchentliche Tanzveranstaltung und nachmittägliches Bingo. Darüberhinaus aber gibt es günstiges Essen, teilweise wohl subventioniert durch die Einnahmen aus den Einarmigen Banditen, die in Spielhallen (-höllen?) neben den Speisesälen aufgebaut sind. Im Nelson Bay RSL essen wir gut und günstig zu Abend. Viel später werden wir übrigens erfahren, dass Gisela und Pico während ihrer Rundreise hierhin (und andere RSLs entlang der Strecke) zurückgekehrt sind.

Den Sonntag verbringen wir auf einem Ausflugsboot beim Delphin-Gucken, ehe wir uns auf den Rückweg nach Sydney machen. Angereichert mit einer kulinarischen Entdeckungsreise ins Hunter Valley, der Weinbauregion unseres Bundesstaats NSW. Sage keiner, wir hätten's uns nicht gut gehen lassen!