April 2007

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Das wäre ihr Preis gewesen: Broughton Island vom Festland aus gesehen

Osterwochenende Port Stephens. Gisela und Pico bleiben bis Ende März. Am Wochenende nach ihrer Abreise ist Ostern. Claudia hatte ja vor einigen Monaten ihre Zertifizierung als Sea Kayak Sea Leader erworben, und es ist mal wieder an der Zeit, eine Tour anzubieten. Ziel ihrer Wahl soll Broughton Island sein, eine der faszinierendsten Destinationen für Kajaker (siehe z.B. Monatsbericht Juli 2005). Eine 16km weite Passage offenen Ozeans gilt es zu überqueren, und da muss alles "stimmen": Windrichtung und -stärke, Dünung, Wellen. Claudia wählt das lange Osterwochenende, um ein genügend grosses Zeitfenster zu haben, um ggf. umzudisponieren.

Trotzdem soll es nicht sein: In den Tagen vor Ostern zieht eine solch starke Front über New South Wales hinweg, dass das Meer über Tage unruhig ist. So unruhig, dass sogar einige Fischerboote aus Seenot gerettet werden müssen. Für Sue und Kevin, Janet und Paul, die sich zu uns gesellt hatten, und uns selbst bedeutet das, nach Alternativen zu suchen. Wir paddeln in Port Stephens und machen lange Spaziergänge am Strand entlang. Allemal erholt kehren wir nach drei Tagen nach Sydney zurück.

Sch... Job: historische Straßenbahn in Victor Harbor

Irgendwo muss der Name Kangaroo Island ja herkommen!

Das nenn' ich Entspannung!

Heimatliche Gefühle: Reben im McLaren Vale

Urlaub. Der Rest dieses Monatsberichts ist unserem Urlaub gewidmet. Mitte April besteigen wir das Flugzeug nach Adelaide, bepackt mit unseren Camping-Utensilien: Zelt, Schlafsäcke, Iso-Matten, Geschirr, Besteck, Kocher etc. — es ist erstaunlich, was in einen Rucksack passt (und was man tragen kann ...). In Adelaide nehmen wir einen silberfarbenen Mietwagen im Empfang, den wir uebrigens acht Tage später mit rotem Staub überzogen zurückgeben werden. Unser Ziel ist Kangaroo Island, etwa 100km südwestlich der Stadt.

Kangaroo Island, von den Aussies liebevoll K.I. genannt, liegt etwa 15km vor der Küste und ist mit einer Länge von 150km die drittgrößte Insel Australiens. Durch die räumliche Trennung vom Festland sind die sonst zu findenden eingeführten Tiere wie Füchse und Hasen nicht zu finden, das natürliche Gleichgewicht noch weitgehend in Ordnung. Daher hat Kangaroo Island den Ruf, ein Paradies für Naturliebhaber zu sein. Und auch wir werden nicht enttäuscht werden.

Am ersten Tag schaffen wir's aber nur in den Supermarkt, wo wir Proviant für eine Woche einkaufen, und weiter an die Küste bei Victor Harbor. Aber schon hier sehen wir außer den Kaltblütern, die die historische Straßenbahn über einen Damm hinüber nach Granite Island ziehen, das erste "Wildlife": Bei einem Nachtspaziergang auf eben jener Insel treffen wir auf jede Menge Pinguine, die nach Einbruch der Dämmerung hier Quartier beziehen.

Tags drauf geht es mit der Fähre nach Kangaroo Island. Und ab nun sind unsere Tage ausgefüllt mit Wandern, Tierbeobachtungen und Besichtigen der Leuchttürme. So lernen wir z.B., dass Kangaroo Island's nächster Nachbar in direkter westlicher Linie Argentinien ist! Bei so viel Anlauf ist es nicht verwunderlich, dass das Meer an K.I.'s Westküste wild ist. Schwimmen is' hier nich'!

Ganz anders im Osten der Insel, wo wir unsere Reise auch beginnen. Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt, und wir sehen mehr Schafe als einheimisches Getier. Das Meer ist glatt und lädt zum Baden ein. In dieser Gegend verbringen wir auch Zeit bei der Besichtigung einer Imkerei, einer Eukalyptusöl-Brennerei und dem Leuchtturm bei Cape Willoughby.

Highlight der Reise ist aber die Tour entlang der Südküste und der Aufenthalt im Westen der Insel: Der ist fast komplett Nationalpark, und wir sehen Känguruhs — klar! —, Wallabies, Koalas und sogar ein Schnabeltier. Auf den Stränden und Felsen tummeln sich neuseeländische Seehunde und australische Seelöwen. Ein Muss ist unsere Bildergalerie Kangaroo Island

Nach nur einer Woche müssen wir leider schon Abschied nehmen. Der Weg zurück nach Adelaide führt uns noch durch die Weingegend des McLaren Vale. Wir beschliessen, auf jeden Fall zurückzukehren, und Adelaides Umland genauer zu erkunden.