Mai 2010
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Endlich: Deutschland. Claudia und Peter in Down Under, so verspricht der Untertitel unserer Webseite. In diesem und im nächsten Bericht werden wir dem nicht gerecht. Nachdem die für 2009 geplante Reise in unsere alte Heimat aus diversen Gründen nicht stattfinden konnte, machen wir's diesmal wahr. Im Nachhinein wird sich zeigen, dass alle — wir vier, Freunde, Verwandte — viel mehr von unserem Besuch haben als wir in 2009 gehabt hätten; so viel einfacher zu handhaben, so viel interaktiver sind Jonas und Niklas. Für gut sieben Wochen werden wir unterwegs sein.
Vorbereitungen. Unsere Freundin Vanessa erklärt sich bereit, nach dem Haus zu schauen. Sie hatte schon mal bei uns gewohnt, als sie zwischen zwei Mietverträgen für ein paar Tage eine Bleibe benötigte. Nun wohnt sie in einer WG, mag aber ab und zu ein wenig Freiraum haben. Unser Abkommen hat also Positives für beide Seiten.
Ein paar kleinere Renovierungsarbeiten wollen wir in unserer Abwesenheit erledigt haben, und hastig werden die Vorbereitungen getroffen, Küchengeräte gekauft, Handwerker zum Ausmessen einbestellt. Albert, unser Bauunternehmer, bekommt eine detaillierte Liste mit Anweisungen, Vanessa erhält eine "Gebrauchsanweisung" für's Haus.
Vier Personen, sieben Wochen — da kommt jede Menge Gepäck zusammen. Sorgfältig wird es ausgesucht, vorbereitet und ein paar Tage vor Abreise gepackt, damit wir sicher sein können, alles transportieren zu können. Dennoch reisen wir schließlich mit drei Koffern zum Aufgeben sowie zwei kleinen Rucksäcken — einer voll mit Kamera und Objektiven —, zwei Laptops und zwei faltbaren Kinderwagen als Handgepäck. Wir hoffen, dass Niklas und Jonas nicht getragen werden wollen ...
Die Anreise verläuft viel besser als erwartet: Die Jungs finden alles so spannend, dass sie bis zum Zwischenstopp in Singapore (nach innerer Uhr etwa um Mitternacht) nur eine Stunde geschlafen haben. In Changi Airport entdecken sie die Auslagen der Duty Free-Läden, sind begeistert beim Anblick der Flughafenshuttles und stoßen einen 1 1/2 Meter großen Ball vom Podest, der auf die bald beginnende Fußball-WM hinweist und nun durch die halbe Abflughalle rollt. Auf dem langen Flug nach Frankfurt sind wir alle entsprechend müde und bekommen etwas Schlaf. So vergeht die Zeit viel schneller.
Claudias Schwester Petra empfängt uns morgens um 7 am Flugsteig — Petra, Du bist verrückt! Wir gönnen uns noch einen gemütlichen Willkommens-Kaffee und Jonas und Niklas genießen die erste Butterbrezel ihres Lebens, ehe wir uns auf die 3-stündige Fahrt Richtung Lippe machen. Unsere Kleinen schlafen selig und wachen genau in dem Augenblick auf, als wir bei "Omma" und "Obba" in die Einfahrt einbiegen.
Bremen. Nach einigen Tagen Eingewöhnung und Wiedersehen mit Claudias Familie machen wir uns auf den Weg in ein Wochenende in Bremen. An sich hatten wir Hamburg auf der Agenda gehabt; aber alle unseren "Besuchsopfer" hatten sich wohlweislich aus dem Staub gemacht ... Hamburg kennen wir, Bremen nicht — die Entscheidung fällt somit nicht schwer.
Waren zu Anfang unseres Besuchs die Tageshöchstwerte in etwa so wie die Nachttemperaturen in Sydney zu dieser Jahreszeit, so berappelt sich das Wetter pünktlich zu Pfingsten. Wir kommen erstmals in den Genuss von Biergärten an der Weser und Eiscafés nahe des historischen Marktplatzes. Niklas und Jonas folgen gebannt einer Aufführung der Bremer Stadtmusikanten und finden die Touristenartikel im historischen Schnoor-Viertel ganz toll. Montag Morgen bringen die beiden und Claudia Peter schließlich zum Bahnhof und es heisst Abschiednehmen für einige Wochen. Denn für Peter sind fünf der sieben Wochen Deutschlandbesuch Geschäftsreise zum Firmenhauptquartier bei Heidelberg. Unser nächster Bericht wird daher von zwei Handlungssträngen erzählen, ehe die beiden Mitte Juni wieder zusammengeführt werden.