Mai 2011

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Drei Aussies vor der Fototapete

Deutschland-Planung. Von uns aus kann der deutsche Sommer langsam Anlauf nehmen, denn in ein paar Wochen werden wir in Frankfurt landen.

Nach dem unvergesslichen Aufenthalt in 2010 wollen wir auch dieses Jahr dem australischen "Winter" entfliehen und unsere Freunde und Verwandten in der alten Heimat wiedersehen. Peter will seinem Chef nicht unnötig lange auf der Tasche liegen. Daher ist der Plan, dass Claudia, Niklas und Jonas Sydney bereits Mitte Juni verlassen, während Peter zwei Wochen länger unser Haus hütet und entsprechend kürzer in Deutschland ist.

Claudia und die Jungens werden die ersten Wochen bei Claudias Eltern Elke und Siegfried in Lippe verbringen und die Verwandtschaft besuchen. Wie in 2010 wird dieses Programm unterbrochen werden von einem Urlaub in Bensersiel an der Nordsee. Außerdem ist eine Radwanderung entlang eines der großen deutschen Flüsse geplant. Erst am 25. Juli werden die drei Peter wieder treffen. Dann nämlich, wenn wir alle vier für gut vier Wochen nach Karlsruhe ziehen, wo wir bis zur Abreise im späten August bleiben.

Für Peter beginnt das Abenteuer Deutschland 2011 mit ein paar Tagen in Berlin; auch dies eine Wiederholung des letztjährigen Programms. Danach bezieht er, Gewohnheitstier, das er ist, mal wieder Quartier in Schwetzingen. Und ab da wird der Aufenthalt für ihn wie im letzten Jahr eine Geschäftsreise sein. Von Radwanderungen kann Peter nur träumen!

Aber auch für ihn bleiben die langen Abende nach der Arbeit sowie die Wochenenden. Wir alle freuen uns daher riesig auf das Wiedersehen mit vielen Freunden und Verwandten, auf die langen Tage, die angenehmen Temperaturen, die Wochenmärkte um die Ecke von unserer Ferienwohnung in Karlsruhe und, und, und. Genug Stoff für die nächsten Monatsberichte sollte problemlos zusammen kommen.

Tut-tuut!

Lego. Jahrzehnte ist's her, doch Peter erinnert sich auch heute noch gerne an das Lego-Spiel mit seiner Schwester Anne. Lego hat sich dem Zug der Zeit nicht entziehen können: Heute gibt es Bausätze für Raumschiffe und Feuerwehrstationen, bei denen viele der Steine genau eine Einsatzmöglichkeit haben und die Bauanweisungen zig Seiten dick sind. Aber es gibt sie noch, die "altmodischen" Steine, einfach rechteckig mit ein, zwei, vier oder acht Steckern darauf, wie "damals" ganz in rot, grün, blau. Die Farbpalette wurde ein wenig erweitert — es finden sich auch hellblaue oder orangefarbene Steine —, aber das tut der Kreativität beim Spiel keinen Abbruch.

In Down Under sind Lego-Steine als Importartikel relativ teuer. Da trifft es sich gut, dass Gisela und Pico schon bei ihrem vorletzten Besuch eine Kiste mitgebracht haben. Es handelt sich um Duplos, die große Variante aus dem Hause Lego, extra für Kleinkinderhände (und Münder, denn einen Duplo-Stein kann man nicht verschlucken). Im Laufe der Zeit kauft Claudia auf eBay noch weitere Sortimente, so dass wir nun einen großen Korb voller Steine, Fahruntersätze, Tiere und Männchen haben.

Waren Niklas und Jonas anfangs vorwiegend daran interessiert, Konstrukte, die man ihnen aufgebaut hatte, kaputt zu machen, so beginnen sie mit etwa 2 1/2 Jahren, selbst Türme und andere Formen zu bauen. Es trifft sich gut, dass Anne uns bei unserem letztjährigen Deutschlandbesuch eine Lego-Eisenbahn als Leihgabe mit nach Sydney gegeben hatte: Auf den Zügen werden nun Feuerwehrmänner, Affen und Lego-Türme durch's Spielzimmer gefahren. Niklas und Jonas kennen ihren Vorrat an Steinen ganz genau: Manchmal muss es genau der eine Feuerwehrmann sein, der auf dem Turm sitzen soll, oder der Farmer in seiner grünen Jacke. Eine andere Figur tut's dann nicht! Und manche der Objekte gehören auch entweder Jonas oder Niklas: Niklas nennt das Flugzeug sein eigen, Jonas beansprucht den Hubschrauber. Gar nicht so einfach!

Zum Zeitpunkt dieses Berichts werden auch Dinosaurier und Flugzeuge gebaut, auch wenn sich das dem Außenstehenden nicht unbedingt erschließt. Claudia und Peter freuen sich jedenfalls auf die nächsten Bauprojekte ihres Nachwuchses.

Generation I bei der Arbeit: Mami darf zuschauen

Generation I. Vielleicht habt Ihr in den Medien schon von "Generation Y" oder "Generation Z" gehört oder gelesen, jenen Generationen der Bevölkerung, die nach 1980 bzw. nach 1990 und in den frühen 2000ern geboren wurden. Unsere eigenen soziologischen Forschungen lassen den Verdacht aufkommen, dass Generationen Y und Z von Generation I abgelöst werden werden.

Mitglieder von Generation I geben sich peu-à-peu zu erkennen. Sie können braun- oder blondhaarig sein. In unseren Untersuchungen handelte es sich quasi ausschließlich um 2 1/2 bis 3-jährige Personen männlichen Geschlechts. Wir vermuten aber, dass es auch weibliche Mitglieder von Generation I gibt, und dass das Alter von Angehörigen der Gruppe bis etwa 10 Jahre reichen kann.

Mitglieder von Generation I kommen morgens ins elterliche Schlafzimmer geschlurft mit den Worten "Pipi!" — nein, davon rührt das "i" nicht her —, um dann nach vollbrachter Amtshandlung zu Mami und Papi unter die Zudecke zu kriechen, ehe sie "es" dann entdecken: "Jonas Mamis iPhone haben?" — aha!

Generation I weiß schon im zarten Alter von 2 1/2 Jahren, wie man Fotos und Videos auf dem iPhone anschaut, vergrößert, hin- und herblättert. Die Wetter-App wird aufgerufen und das wabbernde Wolkensymbol kommentiert. Auf YouTube findet sich unter den dort abgelegten Favoriten die Sendung mit der Maus und der kleine, rote Traktor.

Generation I macht beim iPhone nicht halt: Auf dem Macbook wird via Skype souverän mit den Omas und Opas kommuniziert. Auf Papis iMac gibt's ab und zu eine Gute-Nacht-Geschichte (der aber immer als liebgewonnene Routine eine von Mami oder Papi vorgelesene folgt).

Als die Idee aufkommt, Generation I Musik näher zu bringen, wird kurz mit dem Gedanken gespielt, einen CD-Spieler ins Kinderzimmer zu stellen. Aber der hat Schubladen, Klappen, Knöpfe. Jede Menge mechanischer Elemente, mit denen kleine Hände nicht unbedingt sorgsam umgehen. Und so kommt's fast zwangsläufig, dass CDs via iMac mittels iTunes-Software auf einen extra angeschafften iPod überspielt werden. Der steckt in Lautsprechern, die den Raum beschallen. Generation I freut's.