Mai 2012

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Panorama

Fingal Bay-Wochenende. Der Mai 2012 ist der Monat der Kajak-Wochenenden. Es beginnt mit einem "Grade-3 Weekend", einer von unserem Club organisierten Veranstaltung für höher qualifizierte Mitglieder, in Fingal Bay gerade südlich von Port Stephens. Im Juli 2009 war der hiesige Campingplatz der Ort unseres ersten Urlaubs mit Niklas und Jonas. Auch in 2012 kehren wir an diesen Campingplatz zurück, und weil es nun schon herbstlich kühl wird — und wir ein wenig verweichlich und komfortorientierter sind als noch vor Jahren ... —, mieten wir wieder ein Strandhaus an, statt im Zelt zu frösteln.

Während Claudia ihre ohnehin schon bemerkenswerten Kajak-Kenntnisse noch verfeinert, verbringen Jonas, Niklas und Peter ein Männerwochenende: In bester Kegelclubmanier buchen wir eine Hafenrundfahrt in Port Stephens, um Delphine zu sehen. Am Ausgang der Bucht, da wo das offene Meer beginnt und die Dünung auf die Felsen trifft, geht es hoch her. Hier im Surf tummeln sich die Delphine und haben jede Menge Spaß in den Brechern. Jonas ist weniger begeistert und will sich lieber von der Bugspitze unseres Dampfers in das sichere Innere zurückziehen. Es kostet Peter einige Überredungskunst, ihn später nochmals an Deck zu locken. So sieht er wenigstens etwa 10 Prozent der Delphine, die Niklas und Peter sehen. Alle sind's zufrieden.

Der Vormittag wird abgerundet mit einem Ausflug auf den Berg hinauf zur Küstenwache. Eine glückliche Fügung hat dafür gesorgt, dass das alte Leuchtturmwärterhaus heute ein Café beherbergt, das leckere Sandwiches serviert. Und wieder sind's alle zufrieden. Es ist so einfach, uns glücklich zu machen!

Der frühe Nachmittag wird am oder in der Nähe des Campingplatzes verbracht, wo beispielsweise ein Spielplatz wartet oder die Laufräder zum Einsatz kommen. Frau Mama wird dann eingesammelt, und den Abend verbringen wir mit den Kajakern zusammen beim Abendessen im lokalen Bowling-Club.

Am folgenden Morgen besteigen die drei Männer Tomaree Headland, den Hügel am südlichen Eingang von Port Stephens. 160 Höhenmeter geht es auf Wanderwegen und unzähligen Stufen hinauf. Niklas und Jonas gehören sicher zu den Jüngsten, die diesen Aufstieg angegangen sind, und der Herr Papa ist mächtig stolz auf die beiden. Er selbst hat die Gewissheit, dass die gerissene Achillessehne nun bald vergessen sein wird.

Von Tomaree Headland hat man einen wunderbaren 360-Grad-Blick über die gesamte Bucht sowie die Pazifikküste hinauf und hinunter. Auf dem Panoramafoto oben, aufgenommen noch während des Aufstiegs, liegt unser Zuhause an diesem Wochenende, Fingal Bay, ubrigens hinter dem fernsten Hügel in der Kette ganz links am Bildrand. Was für ein herrlicher Flecken Erde! Schon wieder so ein Wochenende, das ein Kurzurlaub ist.

Das ist der Beweis: Es gibt Bären ...

.. in der Höhle rechts

Swansea-Wochenende. Nur knapp zwei Wochen später hat sich Claudia schon wieder zu einem Kajaker-Wochenende angemeldet, und ihre drei Männer "müssen" notgedrungen mit. Diesmal geht es nach Lake Macquarie, einen riesigen See knappe 100km nördlich von Sydney. Bei besagtem Event handelt es sich um eine Art Schnitzeljagd mit dem Boot: Im Umfeld des Sees sind Wegpunkte definiert, je nachdem, wie weit vom Start entfernt mit verschieden hoher Punktewertung belegt. Diese Information war den Teams von jeweils zwei Kajakern im Vorfeld schon mitgeteilt worden, so dass die sich eine Route von Punkt zu Punkt überlegen können, entlang derer sie die Summe der erpaddelten Punkte maximieren, aber dennoch innerhalb der vorgeschriebenen Zeit wieder am Ausgangs- und Zielpunkt angelangen. Zeitübertretung wird mit heftigem Punktabzug geahndet. Erst am Paddeltag selbst wird aber von den Organisatoren entschieden, welche dieser Wegpunkte überhaupt aktiv und damit das Anpaddeln wert sind. Dort wartet dann eine Stempelzange, mittels derer die Teams dokumentieren, dass sie tatsächlich hier waren.

Während sich Claudia und Partnerin Megan also solchem Stress aussetzen — noch dazu bei eisigem Wind und unruhigem See —, geniessen Niklas, Jonas und Peter das Wochenende einfach nur. Einige Kilometer entfernt vom Strandhaus auf dem Campingplatz am See liegt Cave Beach am offenen Ozean. Wie der Name dem des Englischen mächtigen Leser schon sagt, sind ein herausragendes Merkmal dieses Strandes einige Höhlen am südlichen Ende. Die sind allerdings dank der Gezeiten nicht immer trockenen Fußes zugänglich. Das Timing ist uns zwar nicht bestens gesonnen — mit anderen Worten: wir kommen zu spät in die Pötte ... —, aber schaffen es dennoch an jedem der beiden Tage in die Haupthöhle hinein. Am ersten Abend um Sonnenuntergang herum ist das Wasser sogar so niedrig, dass wir zusammen mit Claudia eine ganze Stunde lang durch die Höhlen wandern können. Leider mindert die einsetzende Dunkelheit trotz der Taschenlampen, die Niklas und Jonas stolz mit sich tragen, die Eindrücke ein wenig.

Unsere beiden beschäftigte vorwiegend die Frage, ob es in den Höhlen denn wohl Bären gäbe. Die Fotos belegen es: es gibt sie! Wenn auch nur in Form zweier Reflektoren, die Niklas und Jonas an ihren Jacken tragen.