September 2006

Bilder anklicken, um ein Vollbild zu sehen.

Was so ein Weitwinkelobjektiv ...

... aus einem winzigen Raum macht!

Vorher—nachher. Großes Ehrenwort: Für geraume Zeit wird dies die letzte Episode über Renovierungen sein. Aber nach dem Erfolg unserer allseits beliebten Vorher-nachher-Serien, die in einem knappen halben Dutzend Fotos im letzten Bericht kulminierte, wollen und können wir Euch das letzte Resultat unserer Umbauten nicht schuldig bleiben ;-) Diesmal allerdings spielt Gips eine untergeordnete Rolle: Das Arbeitszimmer bekommt neuen Teppich, Rollos und frische Farben, ehe ein Spezialbetrieb den Raum ausmisst und zwei Schränke für Bücher und Schreibgerät, Ordner, Kleinkram massfertigt. Easy!

Naja, am Rande sei bemerkt, dass diese Renovierung Peter schon fast "zu glatt" lief. Daraufhin beschliesst er, nachdem alles quasi fertig ist, die Wand mit der Kontrastfarbe nochmals komplett neu in einem Erd- statt Ockerton zu streichen. Wenn man halt nichts Besseres zu tun hat ...

Und noch ein Postskriptum: Als voller Erfolg erweist sich ein kleines Detail: Im Baumarkt lässt sich schwarze Spezialfarbe kaufen, mittels derer man jede Fläche in eine abwischbare Tafel verwandelt. Für die unter Euch, die Kinder haben, ein heisser Tipp!

Weg zur Arbeit (oder: heut' bleib' ich daheim)

Als der große Regen kam. Elke und Siegfried kündigen sich in Sydney an. Deswegen beschließt das Wetter hier, nach 4 Jahren überwiegender Trockenheit endlich mal seine Muskeln in Form von Wolken spielen zu lassen. Für 4 Tage regnet es wie aus Eimern. Nicht, wie in einem mitteleuropäischen Regenfall, sondern mit fast tropischer Stärke. Unser Pool sammelt über Nacht 75mm Wasser auf. Unser Regenmesser im Garten zeigt uns nach Ende der Niederschläge eine Gesamtmenge von 150mm an. Wir wohnen hier am Rande des Lane Cove Nationalparks, und Claudias Weg zur Arbeit geht jeden Tag durch die Talsenke über eine betonierte Furt. Seit wir vor 11 Monaten hier einzogen, war dieser Weg nur einmal nicht passierbar. Nun im September verwandelt sich der Lane Cove Creek, der oft einfach nur ein stehendes Gewässer ist, in einen reißenden Bach von 15m Breite. Ganz und gar unmöglich, hier hindurch zu kommen!

Nur nicht selbst abheben!

Festival of the ... Das Festival of the Wind ist eine alljährlich stattfindende Drachenflugveranstaltung. In den Vorjahren war dieses Fest von Farben, Formen, Spiel entweder wegen gestiegener Versicherungsprämien abgesagt worden, oder wir hatten es verpasst, weil wir nicht in Sydney waren. All unsere Freunde hatten davon geschwärmt, und voller Vorfreude wird Claudias Lenkdrachen aus dem Schrank geholt, eine lose Naht geflickt, die gebrochene Schnurrolle durch eine Alternative aus dem Anglerladen ersetzt.Für Sonntag verabreden wir uns mit den "Brownys" Maya und Matthias am Strand von Bondi. Matthias hat bei Aldi schnell noch einen Drachen erworben — die Angebote bei Aldi sind unschlagbar zeitgemäß ;-)

Was dann folgt, ist aber eher zum Heulen: Der Himmel hat seine Pforten geöffnet, es regnet und windet in bester deutscher November-Manier. Insgesamt zählen wir (unsere mitgezählt) sechs Drachen, die nicht klitschnass am Boden liegen, sondern sich leidlich wacker im Wind bewegen. Wir hoffen mal auf's nächste Jahr ...

Im Flug ...

... und auf der Flucht

Walwochenende mit Elke und Siegfried. Die Aufmerksamen unter Euch haben's schon mitbekommen: Elke und Siegfried kommen auch dieses Jahr zu Besuch. Mitte September fliegen sie in Sydney ein mit dem Plan, nach einer Woche in unserem neuen Heim eine Tour durch Queensland zu machen. Um sie am Anfangspunkt dieser Tour auch sicher abzusetzen — und weil wir noch beste Erinnerungen an ein ähnliches Wochenende vor einem Jahr haben —, begleiten wir die beiden für ein paar Tage bis Hervey Bay, wo sich wiederum die Wale versammelt haben und auf uns warten. Für Elke und Siegfried ist es das erste Mal, dass sie diese friedlichen Giganten aus der kurzen Distanz eines Ausflugsboots beobachten können. Aber damit nicht genug der Natur-Erfahrungen: Vom Strand von Fraser Island aus beäugt uns ein Dingo misstrauisch, abends am Festland finden wir das Nest eines Fischadlers, und eine Schlange kreuzt unseren Weg bei einem Strandspaziergang.

Das Highlight aber — zumindest für Siegfried — sind die Soldier Crabs, eine Krabbenart, die in Heerscharen (wie Soldaten eben) über den Strand marschiert und sich verbuddelt, sobald sie Gefahr wittert. Elke, Claudia und Peter können einen Siegfried beobachten, der stundenlang den Strand auf und ab sprinted, immer wieder davon fasziniert, dass diese Krebse sich einfach vor ihm in Luft (aehm, Sand) auflösen. Wie ein kleiner Junge, dem die Seifenblasen platzen, will er unbedingt mal eine Soldier Crab erwischen. Manchmal ist das Leben schwer ;-)

Guck' mal, was ich hab'!

Oktoberfest. Abschliessend noch ganz schnell ein Exkurs nach Tempe in Sydneys Süden. Nach Peters begeisterten Erzählungen über das hiesige Oktoberfest — vor allem die Schweinshaxe ... — wird in diesem Jahr Claudia kurzerhand überstimmt und mitgezerrt. In altbewährter Zusammensetzung — vier Brownys und wir beiden — verbringen wir einen Sonntag Nachmittag bei Bienenstich, besagter Schweinshaxe, Ententanz und, zugegeben, ein, zwei Bierchen. Claudia hat extra ihre Haare in Gretchenzopfmanier geflochten. Fürsie wird dieser Ausflug vor allem dadurch zum unvergesslichen Ereignis, weil sie in einer Ecke aufgebaut Delikatessen wie Käsekuchenhilfe, Schwartauer Marmelade und Haribo Goldbären findet.