März 2009
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Toddler Proofing II. Im letzten Bericht war bereits angedeutet worden, dass es mit dem Sichern unseres "Decks", der über dem Hang schwebenden Terrasse, nicht getan sein würde. Kopfzerbrechen bereitet uns auch der Swimming Pool. Immer wieder liest man in der Zeitung Horrorgeschichten von Kleinkindern, die ins Wasser fielen und geräuschlos ertranken.
In Australien gibt es strenge Regeln, was die Absicherung von Pools angeht. Er muss von einem mindestens 1 Meter 20 hohen Zaun umgeben sein, der nicht erklettert werden kann. Das Tor, in aller Regel der Schwachpunkt, darf von Kindern nicht entriegelt werden können. Das erreicht man z.B. dadurch, dass der Riegel innen auf der Poolseite angebracht ist. Nur: Diese Regeln gelten seit ihrem Inkrafttreten, aber nicht rückwirkend für ältere Pools wie den unseren.
Ende Februar laden wir ein paar Handwerker ein, Kostenvoranschläge zu erstellen, und Anfang März rückt einer davon an, Löcher in den Beton um den Pool zu bohren, Pfosten zu setzen und mit Lasertechnologie die Größe der künftigen Glasplatten zu bestimmen. Wir haben uns für diese "Edelvariante" eines Zauns entschlossen, weil sie luftig ist und den schmalen Weg entlang des Pools optisch nicht weiter einengt.
Knapp zehn Tage nach den ersten Arbeiten werden die Glasplatten geliefert und montiert; sie gleiten einfach in Führungsrillen in den Pfosten. Ein Edelstahldeckel krönt das Konstrukt. Natürlich wirkt nun der alte Zaun zum Nationalpark hin etwas, nun ja, "basic". Aber eine Generalüberholung des Pools und des Areals drumherum steht früher oder später sowieso auf der Agenda. Dann können wir uns über solche Details den Kopf zerbrechen. Vorerst gibt uns der neue Zaun ein gutes Gefühl, wenn Niklas und Jonas demnächst anfangen, das Umfeld des Hauses zu erkunden.
Schnorcheln. Seit unserem Heron Island-Urlaub vor knapp einem Jahr waren wir nicht mehr zum Schnorcheln gekommen. Aus zwei Gründen: einer heisst Niklas, den zweiten dürft Ihr raten :-) Jedenfalls ist der Sommer fast zu Ende, als uns das bewusst wird. Aber lieber spät als gar nicht. Jonas und Niklas sind gut genug "handhabbar", so dass solch ein längerer Ausflug problemlos zu meistern ist, und die Wassertemperaturen sind nach den sommerlichen Hitzemonaten perfekt. Also Siebensachen gepackt und los!
Wie so oft ist unser Schnorchelziel der Strand von Clovelly, und wie so oft treffen wir uns dort mit den Brownies. Ein Revival vieler ähnlicher Wochenenden in unserem "vorigen Leben". Aber was man nun alles dabei haben muss! Eine Thermostasche mit Milch und Nahrung für die Babies; eine Tasche mit Windeln und Wechselwäsche für den Fall der Fälle; ein Sonnenschutzzelt, in dessen Schatten wir uns verkriechen können; eine Tasche mit Essen für uns; eine wasserfeste Kiste mit Badekleidung, Handtüchern, Schnorcheln, Flossen und Taucherbrillen; und natürlich der Kinderwagen (der immerhin als "Packesel" herhalten kann). Da bleibt keine Hand frei für die heißgeliebte Kameratasche. Daher ein Novum auf heinpit.de: Nebenstehendes Foto wurde mit dem Handy aufgenommen — Peters Herz blutet! Aber auch er kann nicht leugnen, dass es als Erinnerung an einen schönen Tag allemal geeignet ist.
Ausflug in die Stadt. Wenn man so wie wir in den "'burbs" wohnt — kurz für "Suburbs", Stadtteile/Vororte —, dann ist einem gar nicht mehr täglich bewusst, dass man Sydney sein Zuhause nennt. Klar, der Himmel ist australisch-blau, der Nationalpark vor der Tür, und der Lachende Hans (Kookaburra) weckt einen mit seinem charakteristischen Geschrei. Aber seien wir ehrlich: Sydney ist auch und vor allem Hafen, Opernhaus und Harbour Bridge. Und die sind so um die 15-20 Kilometer entfernt.
An einem Sonntag packen wir wiederum alles Notwendige (siehe oben ...) für einen Ausflug. Diesmal fahren wir mit dem Auto nach Milsons Point am nördlichen Brückenkopf der Harbour Bridge. Von dort aus marschieren wir über die Brücke Richtung historischem Stadtteil The Rocks, Fähranleger Circular Quay und Oper. Dabei stellen wir fest, wie wenig Kinderwagen- und damit auch Rollstuhl-geeignet diese touristischen Wege sind. Mehrmals müssen wir in Ermangelung von Rampen oder Fahrstühlen den Wagen tragen.
Jonas und Niklas bekommen ihr Mittagessen vor der Kulisse von Opernhaus, Harbour Bridge, Circular Quay und einem riesigen Kreuzfahrtschiff, der Millennium, das dort festgemacht hat. Dann geht's weiter in den Botanischen Garten und entlang der historischen Bauten an der Elizabeth Street: altes Sydney Hospital, die State Library, das Musikkonservatorium. Wir geniessen die Sonnenstrahlen auf unserer Haut und den sonntäglichen Trubel in den Cafes und Parks. Niklas und Jonas kommen das erste Mal mit Gras in Berührung, was Jonas sofort — im wahrsten Sinne des Wortes — zum Fressen gerne hat, während Niklas zu Weinen beginnt: Ihm ist das nicht so recht geheuer. Mit Geduld gewöhnen wir ihn an diesen neuen Untergrund, und schliesslich robben er und Jonas den Möwen hinterher.
Zu guter letzt fahren Niklas und Jonas zum ersten Mal in ihrem Leben mit dem Zug, der uns über die Brücke zurück zum Auto bringt. Na wenn das mal kein spannender Tag war!