Juni 2008
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Nochmal von vorne: Renovierungen. Nun soll die Geheimniskrämerei ein Ende haben. Thema unserer Webseite ist bekanntlich unser Leben Down Under mit all seinen Besonderheiten im Vergleich zu Deutschland. Und wir wollen uns bemühen, Euch auch künftig von Sydneys Nationalparks und Stränden, von Waldbränden und giftigen Spinnen, von Kajaktouren und Barbeques zu erzählen. Und nicht, zumindest nicht nur, von Windeln und Spielplätzen. Wir erwarten nämlich Nachwuchs, und zwar schon im Juli (wenn Claudia so lange durchhält ...), und zwar gleich doppelt: Zwillinge!
Das hat natürlich ganz banale Konsequenzen, und im Telegrammstil sollt Ihr hier erfahren, dass Claudia ihren im August auslaufenden Arbeitsvertrag nicht verlängerte, sie schon seit Wochen im Mutterschutz ist, ihr Fahrrad und Kajak zustauben. Sagt bloß, Euch sei nicht aufgefallen, dass Radeln und Paddeln schon lange keine Themen in unseren Berichten sind?!
Der Nachwuchs macht ausserdem jede Menge Arbeit, lange ehe er da ist :-) Denn es muessen mittelfristig zwei Kinderzimmer her. Ein Raum im Haus ist schnell gefunden: Er war bisher eher "Rumpelkammer" und Bügelzimmer. Direkt daneben liegt baugleich unser Büro, vor weniger als zwei Jahren liebevoll renoviert. Das muss nun umziehen in unseren Stauraum, in dem Werkzeuge, Campingausrüstung und vieles mehr sauber aufgereiht in Regalen liegen. Dieser Raum wiederum zieht um in die Einliegerwohnung eine Etage tiefer. Was dazu führt, dass Peter viele Wochenenden damit verbringt, Wände zu streichen, Lampen zu montieren, Regale anzudübeln, so dass peu-a-peu der Stauraum in die Einliegerwohnung, das Büro in den Stauraum, und ein Kinderzimmer in das Büro umziehen können. Einbauschränke werden geordert, Teppich und Breitbandkabel für den Internetanschluss verlegt. Die Zeit rennt, der Juli kommt immer näher. Doch es reicht. Kurz vor dem Eintreffen von Gisela und Pico — davon unten mehr — und lange vor der Ankunft unserer neuen Familienmitglieder wird alles fertig. Rückblickend sind wir erstaunt, wozu man unter Zeitdruck in der Lage ist. Trotzdem: Peter wird die Farbrolle so schnell nicht vermissen ...
Gisela & Pico kommen zu Hilfe. Kaum haben wir um Weihnachten herum die große Neuigkeit mit der Familie geteilt, da bieten Peters Eltern Gisela und Pico ihre Hilfe an. Von Juni bis Oktober wollen sie uns unter die Arme greifen, so dass Claudia die letzten Wochen der Schwangerschaft — in der Annahme, dass sie so lange durchhält — und wir alle die ersten Monate als neue Familie ohne bleibende körperliche Schäden oder Nervenzusammenbruch überstehen. Als sie am Zehnten landen, sind wir noch zu zweit — in Anbetracht von Claudias Bauchumfang zu diesem Zeitpunkt ein kleines Wunder!
Gisela und Pico übernehmen sofort die Herrschaft über unseren Haushalt. Wir hatten einen Gebrauchtwagen gekauft, damit sie flexibel sind, und den benutzen sie nun, so dass halbleere Fächer in unserem Kühlschrank der Vergangenheit angehören. Wir essen deftiger Deutsch als während unseres Deutschlandbesuchs in 2007 und sind erstaunt, wie satt man von 30 Gramm Reis oder 90 Gramm Nudeln wird. Denn daheim bei den beiden wird angeblich alles abgewogen. :-)
Leider wird Claudia nun doch recht kurzatmig, so dass Ausflüge mit unseren Gästen, gerade auch an Giselas Geburtstag, verschoben werden müssen auf "irgendwann nach Mitte Juli". Unser Geschenk an Gisela besteht übrigens aus Tickets zum Cirque du Soleil, von dem wir dann im August berichten werden.
Gisela und Pico sind nicht traurig über das eher langweilige Freizeitprogramm: Großstädte sind sowieso nicht "ihr Ding", und Sydney kennen sie ja von früheren Besuchen (siehe Juni- und Juli-Berichte in 2003 und den Februar sowie März letzten Jahres). Die beiden erkunden nun stattdessen die Einkaufszentren, immer auf der Suche nach Sonderangeboten, um Claudias ungezügelten Appetit zu stillen :-) Ausserdem ist es dort wenigstens warm, denn in Sydney herrscht ja gerade Winter.
Von einem "richtigen" Ausflug soll hier aber doch erzählt werden: Er führt uns an die Küste nach Long Reef, eine lange Landzunge in Höhe des Küstenstadtteils Collaroy, gekrönt von einem Golfplatz in spektakulärer Lage. Wir trotzen den kühlen Temperaturen und böigen Winden, marschieren einmal um die Landzunge herum, und gönnen uns abschliessend im Clubhaus ein Glas Wein und ein Mittagessen. Das gefällt uns so gut, dass wir uns vornehmen, dies zu wiederholen, wenn unser Nachwuchs eingetroffen ist.
Anmerkung: Tatsächlich machen wir diesen Vorsatz schon im August wahr, nur einen guten Monat nach der Geburt unserer beiden. Zum Beweis oben rechts ein Foto.